"Unter dem Motto „Deine Gesundheit für unsere Sicherheit!" wurde die Atemschutzuntersuchung des NÖ Landesfeuerwehrverbandes reformiert und ist dadurch ab sofort einfacher, billiger und trotzdem sicherer":
In der Dienstanweisung 1.5.3 ist die Tauglichkeitsuntersuchung ab 1.1.2017 für Atemschutzgeräteträger neu geregelt:
Neben der allgemeinen Einsatz- sowie Atemschutztauglichkeit muss jeder AtemschutzgeräteträgerIn an einer wiederkehrenden Vorsorgeuntersuchung teilnehmen und einen jährlichen Leistungstest absolvieren (den der FMD oder andere Personen abnehmen können) je nach Alter sind weitere Schritte vorgesehen:
* Jährlicher Leistungstest
Für den jährlichen Leistungstest kann aus 3 Arten gewählt werden:
Fahrrad:
* ohne EKG
* ohne Blutdruckmessung
* 175 Watt über 6 Minuten bei 60 U/min
* Aufsicht von FMD
Cooper Test:
* 12 Minuten Laufen
* alters- und geschlechtsabhängiges Leistungsziel (im Einsatzfall bedeutungslos):
männlich:
15-16 Jahre: 2300 m
17-20 Jahre: 2500 m
20-29 Jahre: 2200 m
30-39 Jahre: 1900 m
40-49 Jahre: 1700 m
50-65 Jahre: 1600 m
weiblich:
15-16 Jahre: 1700 m
17-20 Jahre: 1800 m
20-29 Jahre: 1800 m
30-39 Jahre: 1700 m
40-49 Jahre: 1500 m
50-65 Jahre: 1400 m
Finnen-Test (in Finnland entwickelt):
* vollständige Einsatzbekleidung
* mit Pressluftatmer
* unabhängig von Alter und Geschlecht
* 5 Stationen
* insgesamt 14,5 Minuten
* verbleibende Zeit bei einer Station dient zum Ausrasten vor der nächsten Station (bedeutet: der gesamte Test muss in 14,5 Minuten abgeschlossen sein, keine Pause zwischen der Stationen)
* Station 1: Gehen mit und ohne Kanistern
eine Wegstrecke von 100 m
direkt anschließend weitere 100 m mit 2 Kanister zu je 16,6 kg (z. B. Schaummittelkanister)
Zeitlimit 4 Minuten
* Station 2: Stiegen steigen
90 Stufen hinauf
90 Stufen hinunter
Höhenunterschied von 20 Meter
Stufenhöhe 18 bis 22 cm
Zeitlimit 3,5 Minuten
* Station 3: Bewegen eines liegenden LKW-Reifens mittels Hämmern
betonierte ebene Fläche
Distanz über 3 m
Hammer 6 kg
Reifen (47 kg, Höhe 25 cm, Durchmesser 1 m)
Zeitlimit 2 Minuten
* Station 4: Unterkriechen - Übersteigen von Hindernissen
Länge der Bahn 8 m
3 Hindernisse
Hindernishöhe 60 cm (z. B. gerollter Schlauch + Verkehrsleitkegel und darüber eine Latte)
Abstand der Hindernisse 2 m
Breite der Hindernisbahn 2 m
2 Wendebojen (jeweils 2 m vor dem ersten Hindernis auf jeder Seite
Durchlaufen von 3 Runden
Zeitlimit 3 Minuten
* Station 5: C-Druckschlauch einfach rollen
Rollen von einem C52-Druckschlauch (15 m)
Während des Rollens darf sich die andere Kupplung nicht von der Stelle bewegen
Zeitlimit 2 Minuten
* Medizinischer Fragebogen
Je nach Alter ist im Abstand zwischen 1 bis 5 Jahren ein Fragebogen auszufüllen
1. Stufe:
* Diabetes Mellitus
* art. Hypertonie (RR>140/90 mmHG)
* Untergewicht (BMI < 18,5)
* KHK, Klappenerkrankung, Rhythmusstörungen
2. Stufe
< 40 Jahre: falls kein Ausschluss zum FARZT
> 40 Jahre: alle 10 Jahre Risikoscore: <=3% --> FARZT
> 40 Jahre: alle 10 Jahre Risikoscore: >3% --> weitere Untersuchungen
Weitere Ausschlussgründe für ASTG
* Atemwegserkrankungen (FCV < 40%)
* Epilepsie und andere neurologische und psychische Erkrankungen
* (un)korrigierter Fern (>0,5) - und lesen des Manometers
* Ohren (Flüstern 6 m)
* Orthopädie (deutl. Bewegungseinschränkung)
* Alkohol-Drogenabhängigkeit
* Schwangerschaft
* Vorsorgeuntersuchung
Bei Mitgliedern über dem 18. Lebensjahr ist eine normale (von den Krankenkassen bezahlte) Vorsorgeuntersuchung zu machen.
* Körperliche (klinische) Untersuchung
* Blut- und Harnuntersuchung
* Hör- und Sehtest
* Zahnfleischerkrankung
* Gynäkologische Untersuchung
* ab dem 50. Lebensjahr: alle 10 Jahre eine Koloskopie (Darmspiegelung) zur Darmkrebsvorsorge, Stuhluntersuchung (Test auf okkultes Blut)
* Risikoberechnung
alle 10 Jahre
z. B. über Website: AGLA.ch oder HeartScore.org
* Facharzt-Untersuchung
Bei Risikoscore über 3 weitere Abklärung beim Facharzt:
Alle Untersuchungen, die zur Tauglichkeitsbestätigung notwendig sind, müssen vom Feuerwehrmitglied beim Facharzt eingeholt werden (auch kostenlos???)
* Ergometrie
* Lungenfunktionstest
* HNO
* Augen
* Orthopädie
* etc.
Der (Feuerwehr-)Arzt bestätigt dann aufgrund der Fragebögen und Untersuchungsergebnisse die Tauglichkeit anhand von mehreren Formularen, die auch vom Kommandanten zu unterzeichnen sind (Schutz dieser höchst persönlichen und äußerst vertraulichen Daten ???)
Einfacher und billiger? - einfach zum Nachdenken ...